Eine wichtige Rolle bei allen Fasnetsveranstaltungen spielt die Musik und der eigene Narrenmarsch schafft Identität und steigert das Gemeinschaftserlebnis. Das erkannte die Hanselgilde frühzeitig und unternahm schon während der Entstehung der ersten Narrenkleidle Anstrengungen dafür, einen auf die Waldmössinger Fasnet gemünzten Marsch zu besitzen.

Der Kontakt zu einem Karlsruher Komponisten erwies sich als erfolgreich. Bereits im dritten Jahr nach der Gründung der Hanselgilde legte Artur Daubenberger eine erste Tonbandaufnahme vor. Dessen Frau, Erna Daubenberger, dichtete den Text, in den sie lokale und ganz auf den neuen Hansel abgestimmte Gegebenheiten einfließen ließ.

Am 11.11.1966 ertönte der Waldmössinger Narrenmarsch zum ersten Mal in der Vollversammlung der Hanselgilde. Die damals gehörte Klavierversion traf aber nicht bei jedem den richtigen Ton. Erst nachdem die Partitur für eine Blaskapelle gesetzt war, war das Hörerlebnis perfekt.

Seither hat sich der Waldmössinger Narrenmarsch zum Markenzeichen entwickelt, wird an der Fasnet unzählige Male intoniert und besitzt einen hohen Identifikationswert. Und erst durch das Zusammenspiel von Musik und Bewegung entsteht die Choreografie der Fasnet. Nach dem Takt des Narrenmarsches richtet sich der Schritt der Kleidlesträger und der Formationssprung der Waldmössinger Narren ist zwischenzeitlich zu einem unverwechselbaren Merkmal der Goarneten geworden.

Waldmössinger Narrenmarsch

 

Hoorig isch dia Katz´ am Bauch, hoorig isch se ganz,

hoorig isch dia Katz´ am Bauch, ond net nao am Schwanz.

Wenn dia Katz´ net hoorig wär, hollariarei,

fing´ sie keine Mäuse mehr, hollariarei.

So springet nao die Goarnete, mit Korb ond Brezelstang´,

so springet nao die Goarnete, mit Schella ond Gesang.

Wadl, Wadl, Schwänzle von der Sau,

Wadl, Wadl, Schwänzle von der Sau.

Sauwadelhausen, die Heimbachquell´ rauscht,

dort wo der Buhl hat dem Hahnschrei gelauscht.

Schlau isch der Narr, wie der Fuchs draus´ im Hag,

die Goarnete springet, soll komma was do mag.

Sauwadelhausen im Schwarzwälder Land,

isch alle Narra, ja Narra bekannt.

Silberne Disteln und Schlehen im Gäu,

wie bald isch dia Fasnet, dia Fasnet doch vorbei.

Eine vereinfachte Partitur des Waldmössinger Narrenmarsches

(von Dieter Witz) ist unter Downloads zu finden.